Rast bei Monte San VitoBlick auf Urbino in der Region Marken.Freitag, der 23. Juli. Mit der aufgehenden Sonne erreichen wir den italienischen Stiefel. In Ancona, der Hauptstadt der Region Marken startet nun die erste von zwei Etappen über die Apenninenhalbinsel. Das heutige Tagesziel ist Borgo San Lorenzo in der Region Toskana. 309 Tourenkilometer durch die hügelige Landschaft der Marken und der Emilia-Romagna liegen vor uns. Wir bevorzugen wieder die kleinen und abgelegenen Straßen; nur so kann man Land und Leute entdecken. Über Monte San Vito und Ostra Vetere kommen wir nach Urbino mit seinen Palästen und dem Dom. Die SS37 zwischen Urbino und Urbania ist der wahrgewordene Bikertraum. Eine Kurve folgt der nächsten; aufgereiht wie auf einer Perlenschnur. Nach Peglio und Pennabilli fahren wir über eine schmale Passstraße durch den Regionalen Naturpark Sasso Simone. Über Agata Feltria, Sarsina, Galeta und den Monte Forche kommen wir am frühen Abend nach Borgo San Lorenzo in der Toskana. Im Albergo degli Artisti inmitten der historischen Altstadt werden wir heute unser Lager aufschlagen. Fein!

Toskana pur: In der Altstadt von Borgo San Lorenzo

Blick auf Pennabilli in der Emilia-Romagna.Sonnabend, 24. Juli: Wolkenloser Himmel, angenehme 25 Grad. Wir verlassen den Albergo und starten in unseren vorletzten Italientag. Von Riva del Garda trennen uns schlanke 311 Kilometer. Auf der SP131 fahren wir durch das Mugello nördlich von Florenz. Bekannt ist die Gegend durch das Autodrom von Ferrari, auf dem im Rahmen der Motorrad WM der Große Preis von Italien ausgetragen wird. Bei Barberino verließen wir die Hauptstraße in einen asphaltierten Waldweg hinüber ins Tal des Bisenzio. Die schmale Straße windet sich in unzähligen Kurven durch die Berge des Apennin nördlich von Prato. Auf Terrigoli im Tal des Bisenzio folgt Vernio, der größte Ort im Tal. Hier wird getankt und kurz gerastet. Mann, ist das schon wieder heiß! Weiter geht’s auf der SR325 nach Norden Richtung Bologna. Die Straße zwischen Vernio und Montepiano schmiegt sich in die Felsen des Berges. Was für ein Genuss! Einige Kilometer vor Bologna fahren wir nun auf die Autobahn. Bis nach Riva ist es noch weit und die Landstraße durch die heiße Po-Ebene wollen wir uns nicht antun. Bei Affi verlassen wir die übervolle A22 und schrauben uns hinab nach Garda am Ostufer des größten italienischen Sees. Es folgen Torri del Benaco und Malcesine. Am späten Nachmittag erreichten wir dann endlich das Hotel Centrale am alten Hafen von Riva del Garda. Für heute alles richtig gemacht!

Am Gardasee in Höhe des Campingplatzes "Tonini" bei Malcesine. Am alten Stadthafen von Riva del Garda bei Nacht.Sonntag, 25. Juli: Die Bikes sind beladen und wir starten zur letzten großen Tour der Bikertage 2021. Von Riva geht es heute bis nach Nassereith in Tirol. Vor uns liegen knapp 300 Kilometer durch das Trentino und Südtirol. Wir kämpfen uns durch das Blechgewusel von Riva und verschwinden ins Dickicht aus Kurven und Kehren der SS421 in Richtung San Lorenzo. Am schönen Tennosee fliegen wir vorbei und kommen über Pranzo nach Molveno. Nach einem Blick auf die wolkenverhangene Brentagruppe brummen wir über Andalo weiter Richtung Spormaggiore ins Val di Non. In Höhe des Santa Giustina Sees verließen wir das Nonstal nach Norden mit dem Ziel Ultental. Lana, Marling und Meran im Etschtal waren die nächsten Orte auf unserer Tour zum 2.474 Meter hohen Timmelsjoch. Diese Straße ist der Hammer. Sie windet sich durch enge Tunnel und waghalsige Kehren direkt am Steilhang entlang. Ganz oben dann dicker Nebel und 4 Grad. Also fix weiter nach Sölden im Ötztal. Über Sautens und Imst kommen wir am frühen Abend nach Nassereith. Im Landhotel Seeblick haben wir die letzte Übernachtung der Bikertage 2021 gebucht. Jetzt einparken, ausladen und dann den Abend genießen.

Abreise aus dem Hotel Seeblick in Nassereith.Am alten Stadthafen von Riva del Garda bei Nacht.Montag, 26. Juli: Mit der frühen Sonne im Rücken verlassen wir Nassereith und starten zur langen Rückfahrt in die Heimat. Wir hatten wieder eine verdammt gute Zeit und werden nun die maximal 600 Kilometer, davon die meisten auf der Autobahn, verkraften müssen. Der letzte Pass der Bikertage war der 1.216 Meter hohe Fernpass in Tirol. Hier ging fast nichts mehr und es war Geduld gefragt. Wir mogelten uns schließlich an der Blechkarawane vorbei und fliegen direkt in Richtung Ehrwald. Vor uns liegt das mächtige Zugspitzmassiv mit seiner 2.962 Meter hohen Zugspitze – Deutschlands höchstem Berg. In Ehrwald gabs noch günstigen Kraftstoff in die leeren Tanks, bevor wir Tirol auf der B187 und der B23 in Richtung Garmisch verließen. Über die A95 und München kommen wir auf die A9. Am Dreieck Holledau trennten sich dann unsere Wege. Für Kai ging es im Tiefflug nach Leipzig und wir beiden Erzgebirger fuhren auf der A93 und später durch Böhmen der Heimat entgegen. Hinter uns liegen 10 unvergessliche Reisetage und runde 3.000 Kilometer Fahrfreude. Wir haben viel gesehen, Land und Leute erfahren und werden diese Zeit nicht vergessen. Auf uns Jungs! Für heute, hier und jetzt verabschieden wir uns wie immer mit Ciao Ciao, Glück Auf. Bis bald!

       
Tourentag 7: 23.07.2021 Tourentag 8: 24.07.2021 Tourentag 9: 25.07.2021 Tourentag 10: 26.07.2021
Ancona - Borgo S. L. Borgo S. L. - Riva Riva - Tirol Tirol - Erzgebirge

 

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Unterwegs im Böhmischen MittelgebirgeIm Adlergebirge (Böhmen, CZ): Ankunft in RokitnitzSonnabend, 18.06.2022: Die Zeit vergeht zu schnell, viel zu schnell! Am heutigen 18. Juni stehen wir plötzlich am Beginn der Bikertage 2022! Ja, es geht wieder los und wir starten heute zur großen Jahrestour mit dem Hauptziel Balaton in Ungarn. Vor uns liegen runde 3.000 Kilometer durch Böhmen, Polen, die Slowakei, Ungarn und Österreich. Knapp 370 Kilometer sind für heute eingepreist. Am Ende dieses ersten Tourentages wollen wir in Rokitnitz im Adlergebirge sein. Über Neuhausen und Deutscheinsiedel kommen wir auf den Erzgebirgskamm, den wir bei Göhren oder eben Kliny überquerten. Die Straße schlängelt sich aus über 800 Höhenmetern durch enge Kehren und Mischwälder vom Südhang des Erzgebirges hinab ins Böhmische Becken. Die durch den Raubbau an der Braunkohle geschundene Gegend zwischen Leutensdorf und dem früheren Brüx lassen wir links liegen und kommen ins sehenswerte Bilin. Südöstlich der Stadt tauchen wir dann ein in die malerische Landschaft des Böhmischen Mittelgebirges mit seinen markanten Formationen aus massiven Bergen und alten Vulkankegeln. Nach Milleschau und Lobositz erreichen wir bei Mlikojed das Tal der Elbe und kommen nach Leitmeritz. Nach Mimon, dem früheren Niemes, streifen wir den Landschaftsschutzpark Cesky Rai, das Böhmische Paradies. Jermer in der Region Königkrätz und Neustadt an der Mettau waren die letzten Stationen auf dem Tour nach Rokitnitz. Gegen 17:30 Uhr fallen wir in die am Fuße des Adlergebirges liegende Kleinstadt ein. Prost Männer!

Krakau in Kleinpolen.

Schlesien (PL): Blick zum Schneeberg (1.423m) im Glatzer SchneegebirgeSonntag, 19.06.2022: Aufbruch zur Tagestour Nummer Zwei mit dem Ziel Krakau in Polen. Knapp 350 hoffentlich unfallfreie Kilometer durch Schlesien und Kleinpolen warten auf uns. Gegen 10 fuhren wir vom Hof des Hotel Adler und verließen Rokitnitz nach Norden. Wir sind nun mittendrin im nur 50 Kilometer langen Adlergebirge, dessen höchste Erhebung die Deschneyer Großkoppe mit 1.115 Höhenmetern ist. Auf naturbelassenen Straßen schaukeln wir durch Niederschlesien im südlichen Glaatzer Kessel Richtung Glatzer Schneegebirge. Wir ziehen unsere Bahn durch die ehemalige preußische Provinz Schlesien, die nach dem 2. Weltkrieges zum heutigen Polen gekommen ist. Über Oberglogau und Cosel kommen wir schließlich in die Metropolregion der Industriestadt Kattowitz – dem wirtschaftlichen Zentrum der Region. Von Kattowitz ist es nicht mehr weit bis nach Krakau. Die Hauptstadt der Woiwodschaft Kleinpolen liegt ganz im Süden des Landes und hat um die 780.000 Einwohner. Wir waren mehr als froh, als wir nach der heutigen Hitzeschlacht endlich am Tagesziel angekommen waren. Den Abend verbrachten wir in der Krakauer Altstadt mit ihrem einzigartigen Flair. Dobranoc und bis morgen.

Fotostopp bei Lutowiska mit Blick zu den Waldkarpaten in der Ukraine.Hotel am Naturschutzzentrum in Muczne im Grenzgebiet zur Ukraine.Montag, 20.06.2022: Die Kräder sind beladen und wir starten in den dritten gemeinsamen Tourentag. Von Krakau soll es heute über 300 Kilometer bis an die ukrainische Grenze bei Muczne in den Vorkarpaten gehen. Im flachen Land zwischen Krakau und Gdow verteilt sich der Straßenverkehr ganz gut und wir hatten freie Fahrt. Die wenigen Kurven kosten wir aus und sind über die ausgezeichneten Straßenverhältnisse erfreut. Was uns nicht gefällt, ist die perfekte Zersiedelung der Landschaft. Die Ortschaften fangen an und ein Ende gibt es praktisch nicht. Überall stehen Häuser: am Acker, am Wald, irgendwo – jeder wie er will bzw. wie er bezahlt hat. So richtig schön ist das auch nicht. Wir sind nun mitten in Galizien, einer historischen Landschaft in Südpolen und der Westukraine mit der damaligen Hauptstadt Lemberg. Dort sollte es heute eigentlich hingehen, aber dieses Ziel hat uns der Konflikt zwischen UA und RUS zunichte gemacht. Wer weiß, was kommt... Vielleicht später! Hinter Saanig und Sagor wird die Landschaft wieder anspruchsvoller und am Horizont zeichnen sich bereits die Berge im polnisch-ukrainischen Grenzland ab. Kurz gesagt, es macht wieder Spaß, Motorrad zu fahren. Über eine kurvenreiche Straße um den Stausee von Salina kommen wir durch Polanczyk und Lutowiska ans heutige Tagesziel Muczne. Der kleine Ort liegt am Ende eines Tales, welches komplett von der Ukraine umschlossen wird. Wir freuen uns auf einen langen Abend in den kühlen Waldkarpaten zwischen Beskiden- und Uschansky Nationalpark. Bis morgen!

     
Tourentag 1: 18.06.2022 Tourentag 2: 19.06.2022 Tourentag 3: 20.06.2022
Erzgebirge - Böhmen Böhmen - Kleinpolen Kleinpolen - Karpatenvorland

 

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Rast bei Balatonmáriafürdő am Balaton.Im nächtlichen Graz, der Hauptstadt der Steiermark.Freitag, 24.06.2022: Nach dem Ruhetag am Balaton wird heute endlich wieder Motorrad gefahren. Gegen 11 Uhr verlassen wir das „Carpe Diem“ in Siofok und starten in den neuen und sehr heißen Tourentag. Vor uns liegen über 270 meist unspektakuläre Kilometer durch Westungarn, das Burgenland und die Steiermark. Unser Ziel ist Graz, die Hauptstadt der Steiermark. Dort wollen wir am Abend etwas kaiserliches Flair genießen. Bei Balatonmariafürdö erklommen wir noch einen hölzernen Aussichtsturm mit 1A Blick über den Balaton und danach verlassen wir die Balaton-Region und fahren weiter durch das flache Westungarn. Über Zalacsany, Zalaegerszeg und Körmend kommen wir an die Grenze HU-A bei Rábafüzes. Nun sind wir mal wieder in Österreich. Weiter gehts durch das Lafnitztal im Burgenland und später durch das Raabtal in der Steiermark. Am späten Nachmittag erreichen wir Graz, dass inmitten eines Talkessels zu beiden Seiten der Mur liegt. Wir haben eine Unterkunft mitten in der Grazer Altstadt gebucht - vor uns liegt ein schöner Abend in den alten Gassen des historischen Zentrums. Ba Ba!

In der Altstadt des südböhmischen Trebon (CZ).

An der Donau bei Ybbs-Persenbeug, Niederösterreich.Sonnabend, 25.06.2022: Auf geht’s zur vorletzten Tagestour von Graz bis ins südböhmische Trebon. Vor uns liegen 316 Kilometer durch die Berge der Steiermark und durch Niederösterreich. Wir verließen wir den Grazer Kessel und kommen über die gut ausgebaute S35 und das Grazer Bergland nach Bruck an der Mur. Bei Kapfenberg wechseln wir auf die B20 und kommen immer weiter hinein in die Berge des Hochschwab. Vor uns liegt Mariazell, der wichtigste Wallfahrtsort in Österreich. Wir fahren weiter durch die Ybbstaler Alpen und gleiten schließlich hinab ins Donautal nach Ybbs-Persenbeug. Nach einer Pause an der Donau fuhren wir durch ein Gewusel von kleinen und kleinsten Straßen Richtung Norden. Auf der Strecke von Arbersbach hinauf an die böhmische Grenze gab es schon wieder einige lustige Ortsnamen. Groß Gerungs ist mir im Gedächtnis hängen geblieben. Egal. Bei Gratzen auf dem zugigen Gebirgskamm überquerten wir die Grenze nach Böhmen und rollten gegen 16:30 ins altehrwürdige Trebon. Das Hotel Galerie war schnell gefunden und nach dem Parken der Motorräder machte sich Zufriedenheit breit. Bis morgen!

In Südböhmen in der Region um Trebon.Fast am Ende der Tour: Verabschiedung bei Rasitz (CZ).Sonntag, 26.06.2022: Nach einem ausgiebigen Stadtrundgang durch die alten Gassen von Trebon verließen wir dieses Kleinod in Südböhmen und machten uns nun an die letzte gemeinsame Tour der Bikertage 2022. Je nach Wohnort liegen zwischen 300 und 400 Kilometer vor uns, die wir nun bei bestem Fahrwetter angehen. Unsere Strecke haben wir abermals durch die schönsten Regionen Böhmens, möglichst abseits der großen Verkehrswege, gelegt. Über Lomnitz an der Lainsitz und Moldautein kamen wir nach Milevsko, dem früheren Mühlhausen. Die Stadt liegt im Mittelböhmischen Hügelland im Südwesten Böhmens. Weiter ging es durch das einst wilde Tal der Moldau bis nach Velka, wo hohe Felsen direkt aus der Moldau ragen und das Ufer begrenzen. Was für ein Augenschmauß! Weiter nach Norden in den Pürglitzer Wald und zur Burg von Krivoklat. Die letzten Stationen der Bikertage 2022 waren schließlich Rakonitz, Lischan und Graupen. Nach knapp 300 Tageskilometern bzw. um die 3.000 Kilometern Gesamtstrecke mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen gehen die Bikertage 2022 nun zu Ende. Wir sagen wie immer Glück Auf und Ciao Ciao. Auf uns Jungs und bis bald!

     
Tourentag 7: 24.06.2022 Tourentag 8: 25.06.2022 Tourentag 9: 26.06.2022
Balaton - Graz (A) Graz - Trebon (CZ) Trebon - Erzgebirge

 

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Bükk-Gebirge bei Bükki Csillagda in 635 m Seehöhe.Eger in Nordungarn:  Minoritenkirche St. Antonius von PaduaDienstag, 21.06.2022: Nach einer erholsamen und herrlich kühlen Nacht im Schoße der Waldkarpaten sind wir entspannt und machen uns an die Tagestour Nummer 4. Heute Abend wollen wir im herrschaftlichen Eger in Nordungarn dinieren. Vor uns liegen 368 Kilometer durch Polen, die Slowakei und Ungarn. Bei sehr angenehmen 18 Grad fahren wir nun durch den Beskiden-Nationalpark Richtung Nordwesten. Die zeitweise Qualität des Straßenbelags ist vorsichtig formuliert ausbaufähig und wir konzentrieren uns darauf, nicht jedes der zahlreichen Schlaglöcher zu erwischen. Das Tal wir immer breiter und öffnet sich nach Nordwesten. Ein paar Kilometer nach der Ortschaft Oslawica biegen wir westwärts ab und verlassen Polen über einen kleinen Gebirgspass in die Slowakei. Mit diesem Land und vor allem seinen Bütteln liegen wir zwar seit den Bikertagen 2014 im Klinsch, aber wir haben einfach keine andere Wahl. Wer nach Ungarn will, muss hier lang. Nach Vydran geht es nun aus den Beskiden heraus in die breite Ebene zwischen Košice (SK) und Uschgorod (UA). Die nächste Ortschaft ist Brekov mit seiner weithin sichtbaren Burgruine auf dem 280 Meter hohen Burgberg. Von hier aus sind es noch 70 Kilometer bis an die ungarische Grenze. Die Temperaturen nähern sich der 30 Grad Marke und unter dem Hut wird es schon wieder ganz schön heiß. Eine Stunde später kommen wir nach Slovenske Nove Mesto bzw. Sátoraljaújhely. Wir sind nun in Ungarn und fahren durch das Anbaugebiet des berühmten Tokajer-Weines. Dieses erstreckt sich über eine Länge von 87 Kilometern und bringt einen sehr süßen und schweren Tropfen hervor, welcher bestens zum Abschießen geeignet ist. Auf der Staatsstraße 37 kommen wir von Serentsch nach Mischkolz, dass wir jedoch schnell in die Ostausläufer des Bükk-Gebirges verlassen. Was für ein Leckerbissen ist das denn? Die Gebirgsstraße schlängelt sich extrem kurvenreich durch die Wälder des Bükk-Gebirges und wir ließen es hier so richtig krachen. Nach einer Pause am Observatorium von Bükki Csillagda in 635 Metern Meerhöhe verließen wir über Felsőtárkány das Gebirge und rollen talwärts nach Eger, eine der ältesten Stadtgründungen Ungarns. Mitten in der Altstadt haben wir gebucht - perfekt!

Balaton: Blick über einen Strand in Siofok am Balaton

Donautal bei Nagymaros am geschichtsträchtigen Donauknie bei Visegrad Mittwoch, 22.06.2022: Das Tagesziel für heute ist Siofok am Balaton. Von den höchsten Bergen des Landes geht’s hinab bis ins Tal der Donau. Vor uns liegen 330 heiße Rallyekilometer durch Ungarn. Der erste Leckerbissen für heute ist das Matra-Gebirge und bereits die Anfahrt dahin war ein Erlebnis. Über kleine Straßen und durch hübsche Dörfer verließen wir die Ebene um Eger und schraubten uns langsam in das Gebirge hinein. Wir sind geplättet: Herrliche Rechts-Links-Kombinationen mit langgezogenen Kurven im Idealradius vermitteln zeitweise ein alpines Fahrgefühl – und das alles auf durchaus fahrbarem Asphalt in einer traumhaften Kulisse. Die Ortschaften Sirok, Retschsk und Parad liegen in einem breiten Tal im östlichen Teil des Matra-Gebirges. Danach geht’s nur noch bergauf und wir kommen in Höhen um die 800 Meter über dem Meer. Wie geil war das denn? Wir sind nun ganz oben auf dem Galyatetö, Ungarns dritthöchstem Berg. Aus 964 Metern Höhe hatten wir einen feinen Rundumblick über das Matra-Gebirge und dessen Vorland. Nur fürs Protokoll: Der höchste Berg in Ungarn ist der 1.014 Meter hohe Kekes; ebenfalls im Matra-Gebirge. In Richtung Paszto wurde es wieder flacher und wir kommen hinter Alsotold ins Cserhát, einer flachen Bergkette im Nordungarischen Gebirge. Über Romhany und Retsag erreichen wir das Donautal bei Nagymaros. Hier am geschichtsträchtigen Donauknie bei Visegrad wollen wir Europas zweitgrößten Strom überqueren. Mit einer abenteuerlicher Kombination aus Yacht und Lastkahn setzen wir ans rechte Donauufer über und kommen schließlich nach Esztergom. Die Stadt wird von der größten klassizistischen Basilika des Landes und einer der größten Kirchen Europas überhaupt überragt - ein unvergesslicher Anblick. Nach Tat und Tatabanja kommen wir gegen 17 Uhr nach Székesfehérvár, dem früheren Stuhlweißenburg: Durchfahrt! Die letzten 50 km bis an den Balaton hatten es nochmal in sich und wir waren froh, als wir endlich in Siofok anlegen konnten. Freude macht sich breit!

Ausflug nach Balatonfüred: Blick über den Balaton!Blick nach Balatonfüred und das Nordufer des Balaton.Donnerstag, 23.06.2022: Heute ist Ruhetag im Bikerteam. Nach dem Frühstück auf dem Landsitz schlendern wir zum Hafen, denn bei diesem Spitzenwetter wollen wir wenigstens hinaus auf den Balaton. Gesagt – getan. Nach dem Studium des Fahrplanes wechseln wir das Verkehrsmittel und stechen gegen Mittag in See zur 60-minütigen Balaton-Rundfahrt mit dem Ziel Balatonfüred. Der auch Plattensee genannte große Bruder des Neusiedler Sees galt als Sehnsuchtsziel für uns DDR-Urlauber. Fast 80 km ist er lang und an seiner engsten Stelle keine anderthalb km breit. Wir genießen unseren feinen kleinen maritimen Ausflug nach Balatonfüred und beschlossen den Ruhetag mit einem Bade im See bei Siofok und dem anschließenden Besuch eines Steakhauses an der Promenade. Guten Appetit und bis morgen!

 

 

     
Tourentag 4: 21.06.2022 Tourentag 5: 22.06.2022 Tourentag 6: 23.06.2022
Muzcne (PL) - Eger (HU) Eger - Siofok Ruhetag am Balaton

Am Strand von Siofok am Balaton

 

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In Vallorbe (CH, Kanton Waadt): Blick über den Fluss Orbe im Schweizer JuraIm historischen Zentrum der Savoyen-Metropole AnnecyDienstag, 20.06.2023: Heute geht es auf schlanken 350 km durch das Jura-Gebirge nordwestlich des Alpenkammes. Unser Tagesziel ist das wunderschöne Annecy am gleichnamigen See in den Savoyer Alpen. Nach dem Start in Belfort zog es uns nach Süden ins nördliche Jura und damit in die Schweiz. Durch das Tal der Allaine kommen wir zur zur Lomontkette, über die wir uns hinauf zum Col de la Croix mit seinen überschaubaren 789 Höhenmetern winden. Über dessen Südrampe erreichen wir das enge Tal des Doubs, wo sich auf 440 Metern über dem Meer das historische Städtchen Saint-Ursanne befindet. Wir folgen dem Verlauf des Doubs, der die Region in einem riesigen Bogen durchzieht und erst in Ostfrankreich in die Saone mündet. Die schnelle Nationalstraße 18 bringt uns über die Jurahochfläche der Franches-Montagnes vorbei am Neuenburgersee wieder nach Frankreich in die Region Bourgogne-Franche-Comté. Auf der D67B kommen wir nach La Cluse-et-Mijoux und wechseln später bei Vallorb wieder in die Schweiz. Nun fahren wir ins benachbarte Vallée de Joux, einem Hochtal auf 1.000 Metern Seehöhe. Über den 1.447 m hohen Col du Marchairuz verlassen wir das Vallée de Joux. Entspanntes Kradwandern mit Blick auf den westlichen Genfersee. Über Chezery-Forens und Bellegarde sur Valserine kommen wir in die Savoyen-Metropole Annecy. Wir haben im Hôtel du Palais de l'Isle gebucht und freuen uns auf den Abend in den alten Gassen am Lac d´Annecy.

Französische Alpen: Berglandschaft hinter dem Tal der Isére

In den Savoyer Alpen: Der Cormet de Roselend ist noch zu!Mittwoch, 21.06.2023: Wir starten gegen 10:30 in Annecy zur 264 km langen Tagestour nach Pont-Saint-Martin im italienischen Aostatal. Unsere Route führt uns am Ostufer des Lac d´Annecy entlang und weiter über den Col de la Forclaz (1.157 m) nach Talloires. Nach Faverges rollen wir auf der D12 in Richtung Albertville. Wir folgen dem breiten Tal der Isére nach Süden. Nach Notre-Dame-de-Briançon kommen wir nach Moûtiers, dem Hauptort des Tarentaise und fahren weiter bis Saint-Marcel im Isère-Tal. Hier beginnt die D88 zum spektakulären Anstieg nach Notre-Dame-du-Pré. 27 irre Kehren liegen zwischen uns und dem nördlichen Scheitel des Col du Tra (1.300 m). Geisteskrank! Über die Cote de Longefoy wedeln wir die kurvenreiche und exzellent ausgebaute Strecke hinab ins Tal der Isére nach Aime-La-Plagne. Auf der D86 oberhalb des Tals der Isère kommen wir nach Bourg-Saint-Maurice. Hier treffen sich die Passstraßen vom Cormet de Roselend (1.967 m), Col de l'Iseran (2.764 m) und vom Kleinen-Sankt-Bernard (2.188 m). Über letzteren verlassen wir nun Savoyen mit Ziel Aostatal im Piemont. Durch La Thuile und über den Colle San Carlo (1.950 m) rollen wir hinab ins Aostatal. Nach weiteren 80 km kommen wir endlich nach Pont-Saint-Martin: Wir haben im Hotel Crabun gebucht - Halbzeitfeier!

Oberhalb des Aostatals in der Nähe von AndrateBlick über Bellagio auf den traumhaften Comer SeeDonnerstag, 22.06.2023: Hier im Aostatal steht die Luft: Wir laufen bereits im Notbetrieb. Bei knapp 30 Grad starten wir zur 233 km langen 6. Tagestour nach Bellagio am Comer See. Die ersten Kilometer fahren wir durch das beschauliche Point-Saint-Martin und sind recht angetan von der 3.500 Einwohner zählenden Stadt am Eingang zum Aostatal. Das erste Ziel ist die alte Bergstraße um den Monte Mucrone nach Oropa. Durch Settimo Vittone und Nomaglio kommen wir ins über 800 Jahre alte und 500 Einwohner zählende Bergdorf Andrate auf 836 Metern Seehöhe. Wir sind nun im Piemont, der größten italienischen Festlandsregion. Durch die herrlichen Kurven der SP512 im Naturschutzgebiet der Trappa-Bagneri kommen wir zum Monumentalkomplex des Heiligtums von Oropa. Der Wallfahrtsort liegt etwa zwölf Kilometer nordwestlich der Stadt Biella auf 1.150 Metern Höhe. Wir wollen zum Scheiteltunnel Galleria di Rosazza, der sich unter dem Colle della Colma befindet. Doch dann Vollsperrung! Also Planänderung. Weiter über Biella, Zumaglia und Petinengo. Nach der recht langweiligen Eierei in der Provinz Novara kommen wir bei Sesto Calende in die Lombardei: Besozzo, Gaggiolo, Chiasso (CH), Como und endlich Bellagio. Wir sind am Aqua&Co, dem heutigen Tagesziel. Morgen ist Ruhetag - Lasset die Spiele beginnen!

 

 

     
Tourentag 4: 20.06.2023 Tourentag 5: 21.06.2023 Tourentag 6: 22.06.2023
Franche Comté - Savoyen Savoyen - Aostatal Aostatal - Comer See

 

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