Bikerteam-Abreise aus Tolmin.Am Lago di BarcisHeute ist Dienstag, der 27. Juni. Der Scheitelpunkt der Bikertage 2017 ist längst überwunden und nun stehen die ersten 264 km der "Rückreise" auf dem Tourenplan. Am Ende unseres 5. Tourentages werden wir in der Altstadt der Provinzhauptstadt Belluno sitzen und über den vergangenen Tag philosophieren. Dieser führte uns durch die Julischen Alpen in Slowenien bis ins italienische Friaul und weiter nach Venetien. Bei leichtem Regen starteten wir in den Tag. Der erste Höhepunkt des Tages war die kurvenreiche Piste von Kobarid hinauf zur italienischen Grenze nach Uccea. Die westslowenische Region Goriska bzw. Görtz liegt nun hinter uns und wir sind im italienischen Friaul. Es hörte sogar auf mit Regnen, die Sonne brach durch die Wolken und am Passo Tanamea wedeln wir durch ein Gewürm von griffigen Kurven. Das Ende dieses rasanten Tales der Regionalstraße 46 mündet ins 9.000 Einwohner Städtchen Tarcento. Die hübsche Kleinstadt am Torre wurde zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts die „Perle von Friaul“ genannt. Nach der Fahrt durch die verwinkelten Gassen können wir das nur bestätigen, drehten am Gashahn und verließen das romantischen Zentrum Tarcentos. In San Daniele del Friuli erreichten wir die Region Friaul-Julisch-Venetien. Die historische und verkehrsberuhigte Altstadt von San Daniele liegt auf einer Anhöhe und es war gar nicht so einfach, mit den Bikes einen Zugang zum durchknattern zu finden. Aber alles wird gut und der Spaß war´s wert. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt geht es nun wieder talwärts zur Strada Provinziale Nummer 5 und weiter zur Ponte Pinzano über den Tagliamento. Durch das Tagliamentotal, Clauzetto und Molasse kommen wir hinauf zum Lago di Barcis: Schön, wieder mal hier zu sein! Das letzte Drittel der heutigen Tagestour brachte uns zunächst nach Erto am ehemaligen Vajont-Stausee oberhalb von Longarone. Durch das Tal der Piave und die Strada Provinciale 251 schrauben wir uns hinauf in Richtung Forno di Zoldo. Nach dem über 1.600 m hohen Passo Duran und dem Agordina-Tal erreichten wir die Provinzhauptstadt Belluno, wo wir im Hotel Europa Executive unsere Übernachtung gebucht haben. Den Abend nutzen wir zur Besichtigung der sehenswerten Altstadt hoch über dem Tal der Piave.

Blick vom Monte Grappa auf Bassano del Grappa

Lago del MisMittwoch, 28. Juni: Mittwochmorgen gegen 6 Uhr 30 – eine kurze Nacht liegt hinter uns. Der Besuch von Belluno inklusive Kulturabend war eine klasse Idee. Doch nun stürzen wir uns in den letzten Tourentag mit dem Ziel Molveno in den Trentiner Brenta-Bergen. Bis hinüber nach Molveno sind es knapp 260 Kilometer, die es wieder in sich haben. Auf der SP 204 verließen wir das schon wieder sehr warme Belluno. Ich dachte an frühere Fahrten, als jeder Bergtümpel zur Kühlung genutzt wurde. Wie bestellt erblickten wir den Lago del Mis an der Straße nach Agordo und nutzen diese Chance auf ein Freibad vor der Kulisse der Belluneser Dolomiten. Über den Passo Cereda verlassen wir die Region Veneto in Richtung Trentino und durchqueren Fiera di Primiero in 745 Metern Seehöhe. Nun schlagen wir einen Haken und drehen mit den Bikes wieder in Richtung Süden. Durch das Tal der Piave kommen wir nach Seren del Grappa. Hier steigen wir ein in die 30 km lange atemberaubende Piste hinauf auf den Monte Grappa. Dieser ist mit seinen 1.775 Höhenmetern der höchste Gipfel der südlichen Dolomiten. Im allerdicksten Nebel pausierten wir kurz in dieser geschichtsträchtigen Gegend, bevor wir über die Bergstraße talwärts in Richtung Bassano del Grappa hinunter rollten. Wie schon in den letzten Tagen verdichten sich am Nachmittag die Wolken mehr und mehr und es riecht nach Regen. Schon wieder. Na mal sehen, was noch auf uns zukommt. Wie befürchtet, fing es dann an zu schütten und hörte nicht mehr auf. Durchnässt, etwas unterkühlt und mit grimmigem Blick schlugen wir am frühen Abend im Hotel Du Lac in Molveno auf. Dank diverser Stimmungsaufheller (5-Gänge Menü & mehrere Grappa) fand dieser durchwachsene Tag noch einen würdigen Ausklang.

Ein Grappa auf die vergangenen 6 Tage!Blick auf den MolvenoseeDonnerstag, 29. Juni: Wir haben gefrühstückt, die Bikes sind beladen und so machen wir uns nun gemeinsam an die letzte Etappe. Diese herrliche Woche ist schon wieder vorbei und wir fragen uns, wo die Zeit geblieben ist. Einmal mehr haben wir das Maximum aus den paar Tagen herausgeholt und sind dabei auch an unsere Grenzen gestoßen. Aber all das war es wert! Die Köpfe und die Packtaschen sind randvoll mit Erinnerungen, die uns über die nächsten Wochen und Monate tragen werden. Über Andalo, Fai und Mezzolombardo kommen wir hinunter ins Etschtal. Mehr als 700 Kilometer bis in die Heimat wollen gefahren sein - wir nehmen in Richtung Brennerpass die Autobahn. Kurz vor dem Brennerpass wechseln wir auf die Bundesstraße und fahren gebührenfrei hinunter nach Innsbruck. Das Inntal verließen wir über den Zirler Berg, Seefeld und Scharnitz in Richtung Tiroler Landesgrenze zu Bayern. Nach dem einkalkulierten Gewusel in der Landeshauptstadt München setzten wir unsere Tour auf der Autobahn 9 fort. Ab dem Dreieck Holledau trennten sich dann unsere Wege. Kai fuhr weiter auf der A9 Richtung Leipzig und wir auf der A93 bis zur Ausfahrt Mitterteich Süd. Die nächsten 100 Kilometer bis ins böhmische Gottesgab (Bozi Dar) absolvierten wir auf der nahezu autofreien Autobahn zwischen Eger und Karlsbad, bevor wir uns zum Endspurt auf den Erzgebirgskamm machten. Hier oben endeten nun auch die Bikertage 2017 und jeder nahm seine persönlichen letzten Kilometer unter die abgewetzten Pneus. Wir sagen wie immer Glück Auf, Ciao Ciao und freuen uns auf eine neue Tour im Jahr 2018!

 

Tourentag 5: 27.06.2017 Tourentag 6: 28.06.2017 Tourentag 7: 29.06.2017
Tolmin - Belluno (I) Belluno - Molveno Molveno - Zschopau

 

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Korsika: Blick auf den Lac de Tolla an der D3 nach BastelicaKorsika: Lac de Calacuccia in der Region NioloHeute ist Freitag, der 7. Juni. Nach knapp 10 stündiger Überfahrt - ganz ohne Wellen - erreichen wir am Morgen den Hafen von Ajaccio im Südwesten Korsikas. Wir freuen uns auf Land, Leute und vor allem die Straßen durch und über das Gebirge im Meer, wie Korsika zu Recht genannt wird. Jungs, kurz gesagt: auf eine geile Zeit! Von Ajaccio bis nach Porto, wo wir für drei Tage vor Anker gehen werden, braucht man auf dem normalen Weg nur etwa zwei Stunden. So ein lächerliches Eröffnungsringel geht gar nicht! Also vergrößern wir die Runde einfach auf knapp 200 Kilometer und 5 Stunden Fahrzeit – das klingt doch schon besser! Wir rollen durch das Zentrum von Ajaccio und verlassen die Inselhauptstadt Richtung Osten in die Berge. Auf der D3 schwingen wir - vorbei am Lac de Tolla - durch unzählige Kurven, enge Täler und verschwiegene Weiler. Nach Bastelica ereichen wir den Col de Scalella (1.193 m) - unser erster Pass für heute. Auf der T20 kamen wir an den den Col de Vizzavona mit seinen 1.163 Höhenmetern. Von dessen Nordostrampe ergibt sich am Belvedere de Pasciolo ein feiner Blick zum Massiv des Monte Rotondo und hinab auf Vivario. Über Corte und die Golo-Brücke bei Ponte Castirla fuhren wir nun in die berühmte Schlucht Cala di Santa Regina Richtung Casamaccioli im Niolo. Die letzten Kilometer auf dem Weg nach Porto legten wir durch die Gorges de Spelunca, einem breiten Tal mit hohen und zerklüfteten Felsen, an dessen westlichen Ende die Orte Ota und Porto liegen. Gegen 14 Uhr kamen wir nach 195 Tourenkilometern im „Mediterrane“ in Porto an – unserem Hauptquartier für die kommenden drei Tage.

Korsika: Blick auf die Bucht von Porto

Korsika: In der Calanches de PianaSonnabend, 8. Juni: Pünktlich zum Bergfest der Bikertage sind wir nun auf Korsika – was für eine Freude! Gefrühstückt wurde auf der Terrasse mit Meerblick und nun geht’s auch schon hinein in den zweiten Inseltag. Ohne störende Seitenkoffer wollen wir heute ein paar Seitentäler rund um den Monte Cinto erkunden. Der Rückweg war noch nicht gesetzt, aber eine kleine, sandige Badebucht wäre uns nicht unangenehm. Na, lassen wir uns mal überraschen. Nach dem Bergdorf Ota, dass an der nördlichen Flanke der Speluncaschlucht in den Fels gemeiselt wurde, kommen wir auf alten Pfaden immer tiefer in diese Schlucht. Genauso hatten wir uns das für heute vorgestellt. Völlig außerhalb unserer bisherigen Vorstellungskraft lag das folgende Ereignis: "Thomas, Du hast einen Platten" schrie Andre aus seinem Helm heraus. Ne, bitte nicht. Aber genauso war es. Irgendwas hatte sich auf den letzten Kilometern in den Pneu gebohrt und nun war die Luft raus. Die Situation entspannt hat ein Reparaturset für schlauchlose Reifen, was André in seiner BMW fand. Mit vereinten Kräften und neuester Technologie wurde der Reifen mit einer Gummiplombe von innen verarztet. Nach drei Stunden Zwangspause in der Mittagshitze hat heute keiner mehr Bock auf Berge. Der Blick auf die Karte verriet eine Traumbadebucht südlich von Piana. Also Planänderung und Abfahrt Richtung Südwesten. Durch die bizzaren Calanches de Piana kommen wir ins hübsche Piana und biegen westwärts zum Capo Rosso ab. Der Verlauf der D824 durch die Felsen oberhalb der Küste ließ die Fahrt zum malerischen Plage d´Arone zum Erlebnis werden. Tag gerettet, Baden gewesen und trotzdem 99 km Fahrfreude gehabt.

Korsika: Im Naturschutzgebiet von La ScandolaKorsika: Bucht von Girolata mit entsprechender UmrahmungSonntag, 9. Juni: Heute ist Ruhetag im Team. Wir kraxeln bei 30 Grad Hitze einen Steinhaufen hinauf, auf dem seit über 500 Jahren der alte Genueserturm über Porto wacht. Hätten uns ja auch an den Strand legen können, aber ne – Kultur geht vor. Wir wurden belohnt mit dem besten Rundumblick über Porto. Ganz ohne Motor ging’s dann doch nicht. Für den Nachmittag haben wir die große Schiffstour durch das Naturschutzgebiet von La Scandola und den Golf von Girolata gebucht. Der Golf von Porto ist landschaftlich gesehen wohl das Schönste, was Korsika zu bieten hat. Nicht umsonst zählt das Gebiet seit 1983 zum UNESCO-Weltnaturerbe!  Auf dem Rückweg von La Scandola fahren wir noch in die Bucht von Girolata. Diese liegt am Südrand der Halbinsel, etwa 30 Kilometer nördlich von Porto. Das ehemalige Fischerdorf ist nicht mit dem Auto, sondern nur über verschiedene Wanderwege erreichbar. Unsere Anreise mit der Yacht empfanden wir als wesentlich angenehmer. 30 Minuten später verlassen wir die Bucht von Girolata. Der Skipper dreht südwärts und legt noch einen drauf, denn als Zugabe steht nun noch eine ausführliche Runde durch die Felsen der Calanche auf dem Programm. Aus dem Sattel kannten wir bislang nur die obere Hälfte - und die ist schon atemberaubend genug. Nun folgt also noch die Besichtigung von der Seeseite aus. Heute sind wir wirklich nur zum Glück auf der Welt. Nach vier Stunden erreichen wir wieder den Hafen von Porto. Was war das für ein Tag. Bis morgen!

Korsika: Blick über das Cap Revellata im NordwestenKorsika: Bergdorf in der BalagneMontag, 10. Juni: Heute wird in den Norden umgesetzt. Unser Tagesziel heißt Olmeta di Tuda und liegt in den Bergen oberhalb von Bastia. In der Ferienanlage „U Nebbiu“ werden wir für die kommenden drei Tage unser zweites Hauptquartier einrichten. Die erste Etappe war die an Kurven und Ausblicken reiche D81 von Porto bis hinter Osani oberhalb der Bucht von Girolata. Durch die nebligen Berge kommen wir zur Halbinsel Revellata am gleichnamigen Golf und weiter nach Calvi. Nach einer kleinen Runde durch den malerischen Ort mit seiner erhabenen Festung geht’s für uns weiter in den Norden und durch die Landschaft der Balagne. Durch kleine Dörfer und abgelegene Straßen kamen wir aus dem Hinterland der Balagne ins quirlige Zentrum von L’Île-Rousse, der neben Calvi zweiten wichtigen Stadt der Region. Auf dem Place de Paoli mit seinen schattigen Platanen und einem Denkmal Pasquale Paolis – dem Freiheitskämpfer Korsikas – machten wir Pause mit Baquette, Wurst und einem fetten Eis am Strand. Eine Stunde Fahrzeit trennte uns noch vom Ankunftspils in Olmeta, dass wir nach 173 km am frühen Nachmittag erreichten.

 

Tourentag 8: 07.06.2019 Tourentag 9: 08.06.2019 Tourentag 10: 10.06.2019
Ajaccio - Porto Evisa - Piana - Plage d´Arone Porto - Olmeta di Tuda

 

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Korsika: Auf der Fähre von Bastia nach NizzaFranzösische Riviera: Blick über das Cap Ferrat bei Villefranche-sur-MerHeute ist Freitag, der 14. Juni. Unsere wunderbare Zeit auf der Insel Korsika nähert sich dem Ende. Zum vorerst letzten Mal überqueren wir den Col de Teghime und kommen mit der aufgehenden Sonne hinunter ins Fährterminal von Bastia. Um Acht Uhr legt die Fähre zur 5-stündigen Überfahrt nach Nizza an der Côte d’Azur ab. Langsam verschwindet der Norden Korsikas im Dunst über dem Meer und wir denken an die letzten sieben Tage zurück. Gegen 14 Uhr rollen wir in Nizza aus der Fähre und sind nun an der französischen Riviera - auch gut! Durch den irren Verkehr und die engen Gassen von Nizza kämpfen wir uns hinauf zur berühmten Grand Corniche oberhalb der Küstenstraße. Bei Villefranche sur Mer ergibt sich ein atemberaubender Blick auf die Bucht und das Cap Ferrat. Leute, das ist auch irgendwie schön hier. Wir wollten unbedingt mal wieder nach Monaco; keine Ahnung warum. Chaotischer Verkehr, null Parkplätze und die Hitze trieben uns schnell wieder aus dem Rifugium der reichen Säcke hinauf zur D51. Die nächsten Stationen waren Menton (F), Ventimiglia (I) und Bordighera in Ligurien. Hier verließen wir die verstopfte SS1 und folgten der schnelleren Variante über die Autobahn. Gegen 17 Uhr erreichten wir nach 159 km Nahkampfverkehr den Agriturismo Garumba oberhalb von Alassio. 

Italien: Blick auf Chiavenna in der Region Lombardei

Italien: Blick in die Berge oberhalb von Alassio in LigurienSonnabend, 15. Juni: Wir verlassen den Agriturismo Garumba und starten zur vorletzten Tour der Bikertage 2019. Vor uns liegen sagenhafte 530 Kilometer durch Italien, die Schweiz und Österreich. Wir rollen hinab an die Blumenriviera ins schöne Alassio und folgen der SS1 Richtung Albenga. Dort wechseln wir auf die Autobahn Richtung Mailand. Anders ist die heutige Tour nicht zu schaffen. Kurven, Brücken, Täler, Tunnel und das geht immer so weiter. Die Autobahn 10 oberhalb der Küste und die A26 durch die Ligurischen Alpen sind wirklich alles andere als langweilig. Bei Mailand wird zwischenkassiert und nach der Zwangspause geht’s weiter Richtung Norden. Bei Chiasso verlassen wir die Autobahn in Richtung Cernobbio. Nun geht’s weiter auf der SS340 am Westufer des Comer Sees. Am nördlichen Ende des Comer Sees folgen wir der SS36 ins Val Chiavenna. Am Ende des Tals bei Chiavenna verzweigt sich die Talstrasse in zwei Richtungen: einmal nach Osten ins Bergell zum Malojapass und einmal nördlich durch das Valle San Giacomo auf den Splügenpass. Den hatten wir eigentlich auf dem Plan, aber seit einem Unwetter vor ein paar Tagen ist er wegen eines Bergrutsches gesperrt. Auch kein Ding! Dann eben über den Maloja- und den Julierpass nach Norden. Über Albula, Lenzerheide und Valbella kommen wir ins Hinterheintal nach Chur. Auf zur letzten Etappe über Meienfeld und Vaduz (Fürstentum Liechtenstein) nach Röthis in Vorarlberg (A). Für heute langt es uns eigentlich. 531 km saßen wir im Sattel...

Rückfahrt: Blick in die OberpfalzBikertage 2019   © OpenStreetMap-Mitwirkende, www.openstreetmap.org/copyrightSonntag, 16. Juni: Nach dem vorerst letzten gemeinsamen Bikerteam-Frühstück rollten wir vom Hof der Pension „S´Matt“ im Vorarlberger Röthis und starteten zur Tour in die Heimat. Noch reichlich 600 Kilometer und die Bikertage 2019 werden Geschichte sein. Über Dornbirn und Bregenz in Österreich kamen wir wieder nach Deutschland und zur Autobahn 96. Das Geeier auf der Autobahn ist zwar unbeliebt, aber irgendwann wollen (und müssen) wir ja auch mal in der Heimat ankommen. Über die A7, die A6 und die A93 erreichten wir schließlich die Ausfahrt Mitterteich-Süd. Ab hier fuhren wir auf der B299 bis zur Langesgrenze D - CZ und weiter durch die Tschechei Richtung Erzgebirge. Über Eger (Cheb) - Karlsbad (Karlovy Vary) - Schlackenwerth (Ostrov) -kamen wir nach Gottesgab (Bozi Dar). Nach einem zünftigen böhmischen Abendessen endeten die Bikertage an der Anton-Günther-Schenke in Gottesgab. Hier verabschiedeten wir uns und machten uns nun an die verbliebenen Kilometer. Der letzte Tourentag der Bikertage 2019 war um die 606 km lang. Das wars für 2019. Wir hoffen auf ein neues Abenteuer im Jahr 2020 und sagen Ciao Ciao, Au Revoir und Glück Auf!

 

Tourentag 13: 14.06.2019 Tourentag 14: 15.06.2019 Tourentag 15: 16.06.2019
Olmeta (F) - Alassio (I) Alassio (I) - Röthis (A) Röthis (A) - Erzgebirge

 

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Korsika: Impressionen aus dem Norden der InselKorsika: Blick auf den Strand von NonzaHeute ist Dienstag, der 11. Juni. Wir brechen auf zur ersten Tour rund um das Cap Corse. Ziel für heute ist die Spitze des Zeigefingers bei Tollare im Norden Korsikas. Die erste Station ist Saint-Florent, Hauptort der Region Nebbio. Wegen seines mediterranen Flairs wird er auch gerne als das korsische Saint-Tropez benannt. Danach gehts hinauf zum 536 Meter hohen Col de Teghime: Herrliche Ausblicke auf den Golf von St. Florent, die Nebbio-Ebene sowie die Bergkette der Bocca di Menola. Die D81 über den Col de Teghime ist die schnellste Verbindung von Saint-Florent nach Bastia – also von der West- an die Ostküste des Cap Corse. Wir kommen über die D38 auf den Pass und folgen nun dem Verlauf der Straße wieder talwärts Richtung Patrimonio und Farinole. Auf der D81 kommen wir bei wenig Verkehr und durch weite Kurven mit gutem Belag nach Nonza, einem farbenfrohen Dorf auf einem Felsen in hundert Metern über dem Meer. Gewaltig ist der Blick zum rund einen Kilometer langen und meist menschenleeren Strand. Die markante dunkelgraue Farbe rührt von Kieseln aus Serpentinit, einem Stein, der gleich hier um die Ecke in Canari abgebaut wurde. Über Marinca und den Plage Giottani kommen wir nach Morsiglia. Hier verlassen wir die D80 und fahren hinunter nach Centuri-Port, einem der schönsten Dörfer der ganzen Region. Nach Centuri fahren wir auf der D35 hinauf zum Col de la Serra in 361 Metern über dem Meer. Nach einem kurzen Stopp an der Nordspitze des Cap Corse bei Tollare rollen wir weiter nach Barcaggio. Am Col Saint-Nicolas mündet die Straße aus Barcaggio wieder in die D80, die sich um den gesamten korsischen Finger windet. Auf der ausgezeichneten Küstenstraße wedeln wir nun südwärts in Richtung Bastia. Einige Kilometer nach Bastia wechseln wir auf die D62 und fahren nun durch die spektakuläre Defile de Lancone im Bevinco-Tal. Für Camper und Lkw ist die Route, die südlich des Col de San Stephano in die Berge führt, tabu. Für uns war sie der passende Abschluss eines 181 km langen und perfekten Tourentages.

Korsika: Blick auf Oletta im Norden der Insel

Korsika: Unterwegs im Westen des Cap CorseMittwoch, 12. Juni: Heute steht unsere zweite Tour über das Cap Corse auf dem Programm. Sie ist mit 135 km zwar etwas kürzer als gewohnt, dafür lad der Offroadanteil bei 50 Prozent. Über den Col du Teghime (536 m) kommen wir Bastia immer näher. Kurz vor Bastia verlassen wir die Hauptstraße und biegen in die D64. Diese schlängelt sich oberhalb der Stadt durch romantische Bergdörfer mit einmaligen Ausblicken auf die Stadt, das Meer sowie den Hafen. Bei San-Martino-di-Lota verlassen wir nun kurz die Berge und fahren hinab ins idyllische Erbalunga. Ab Pietracorbara schalten wir nun wieder in die kleine Gruppe. Die Gassen wurden immer enger und kurz nach dem Ortsausgang ging uns dann wieder einmal der Asphalt aus. Nach einer Hitzeschlacht kommen wir auf die Bocca di San Rocca. Rundumblick auf die Berge südlich des Monte di Castello und zur Insel Elba. Der letzte Pass bis zur Westküste ist der Col de Santa Lucia an der D180 Richtung Pino. Durch schnelle Kurven zwischen Minerviu und Albo kommen wir an den wilden Strand von Albo. Herrlich. Nach Nonza, Saint-Florent und Oletta kommen wir nach 135 km wieder nach Olmeta. Schön wars.

Korsika: Am Plage de Saleccia in der Desert des AgriatesKorsika: Blick auf die Bucht von Saint-Florent in der Region NebbioDonnerstag, 13. Juni: An unserem letzten Tag auf Korsika standen nun keine Heldentaten mehr auf dem Programm. Die Idealvorstellung ist ein Mix aus Traumstrand, ein wenig Abenteuer und natürlich vielen flotten Kurven. Nach einer flotten Fahrt auf der D81 westlich von Saint-Florent ist uns nun nach Baden zumute. Wir verlassen die D81 mit Ziel Plage de Saleccia. Was dann kam, war Offroad-Hardcore! Wir sind mitten in der Desert des Agriates, einer 160 qkm großen Wüste aus Felsen und Maccia. Sie ist wohl das kargste Stück Land, das man auf Korsika finden kann und wird nur durch zwei holprige Pisten durchzogen. Wir fahren über Stock und Stein, oder besser gesagt über junge Felsen und Unmengen von Sand, Schlamm und Geröll. Aber alle Mühe hat sich gelohnt. Wir kommen zum weißen Strand von Saleccia im Norden der Desert des Agreates. Vergessen sind die Mühen der Fahrt und wir freuen uns auf einen Tag am Meer. Nach der Rückkehr in die Zivilisation radierten wir noch ein paar Zehntel Gummi in den Hammerasphalt der D81. Das wird uns bald wieder fehlen. Nach 98 km ging unser letzter Tag auf Korsika zu Ende.

 

Tourentag 10: 11.06.2019 Tourentag 11: 12.06.2019 Tourentag 12: 13.06.2019
Olmeta - Cap Corse 1 Olmeta - Cap Corse 2 Olmeta - Plage de Saleccia

 

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Es war einmal vor langer Zeit...

Nicht nur die meisten Märchen beginnen so, sondern auch diese kleine Reise zurück in ein Land vor unserer Zeit. Genau so möchte ich es nennen, denn für die meisten (die hier nicht gelebt haben) ist und bleibt dieses untergegangene Land namens DDR ein nahezu unbekanntes Stück deutsche Geschichte.

Abseits aller Polemik und verklärender Nostalgie war es für uns das Land, in dem wir aufgewachsen sind und in dem wir natürlich auch die ersten motorisierten Fahrversuche unternommen haben. Egal ob SR-1 oder SR-2, Schwalbe, Spatz und Sperber - geflogen sind wir mit allem und an die gesammelten schmerzhaften Erfahrungen kann sich jeder noch erinnern.

Dann im zarten Alter von 15 Jahren kam das erste eigene zusammengesparte Moped, ein SIMSON S-51 electronic. Ein absoluter Traum für uns halbe Kerle und ein Stück Freiheit im sonst wohl geordneten Arbeiter- und Bauernstaat. Zwei Jahre später reichte es schließlich zum Motorrad. Die Auswahl war eng beschränkt (nehmen oder nicht) und so wurde das Moped gegen eine MZ ETZ-150 ausgetauscht. Jetzt ging es erst richtig los, denn nun war die die Ostsee mit ihren Zielen fast zum Greifen nah - und wir griffen zu!

Viel Spaß beim Durchforsten der Galerien unserer Zelturlaube an Scharmützelsee und Ostsee!

 

 

   
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