Grüne Grenze Polen - Litauen bei BerznikiIn Podlachien (PL) auf dem Weg zur Grenze Polen - LitauenHeute ist Dienstag, der 26. Juni. Die halbe Nacht hat es wie verrückt geregnet und gewittert. Wir waren erstaunt über morgendliche Sonnenstrahlen, die sich allerdings bis zu unserer Abreise wieder verzogen hatten. Bevor wir Augustow in Richtung Litauen verließen, zog es uns nach dem Frühstück nochmals an den Lecko-See: Sehr schön. Am heutigen Abend wollen wir in Litauens Hauptstadt Vilnius sein. Von diesem Ziel trennen uns aktuell 312 Kilometer, die es wieder in sich haben werden. Auf der gut ausgebauten Nationalstraße 16 rollen wir in Richtung Grenzübergang. Wie erwartet ist diese Route ein Tummelplatz für Uniformträger aller Art und wir verließen deren Spielplatz in Richtung Berzniki und grüne Grenze nach Litauen. Mit etwas Spürsinn und der Unterstützung unserer elektronischen Helfershelfer fanden wir in den Wäldern der sog. Suwalki-Lücke die korrekte Piste durch den Wald. Unscheinbar und mitten im Wald verläuft die Grenze zwischen Polen und Litauen - dank EU und dem Schengener Abkommen ohne Wartezeit und Kontrollen. Wir sind in Litauen - und das zum ersten Mal. Unsere gewählte Route verlief abseits großer Straßen, denn wir wollen das Land, die Landschaft und die Leute sehen. Teilweise sind wir nur ein paar Hundert Meter von der weißrussischen Grenze entfernt; ein eigenartiges Gefühl. Die Pisten variieren mit Belägen aus Asphalt, Schotter und Sand. Also genau das richtige für uns, obwohl wir auf den ersten Schotterkilometern noch etwas mit dem Gas zögerten... Am späten Nachmittag erreichten wir Vilnius, die Hauptstadt Litauens im Südosten des Landes. 574.000 Einwohner leben in der flächenmäßig größten Stadt des Baltikums, die 2009 Europas Kulturhauptstadt war und deren Altstadt seit 1994 UNESCO-Weltkulturerbe ist. Nach der Belagerung unseres Hotels erkundeten wir die vielen kleinen und engen Gassen in der Altstadt. Gespeist wurde in einem Restaurant mit litauischer Küche und nach einigen Kaltgetränken aus edlem Wasser gleicher Herkunft fand der Tag einen würdigen Abschluss.

Vilnius - die Hauptstadt Litauens - bei NachtGrenzübergang von Litauen nach LettlandMittwoch, 27. Juni: Die Nacht war kurz und der Morgen brauchte etwas mehr Zeit, um uns auf die Beine zu bringen. Als dies gelungen war, schoben wir die Kräder aus dem Hof und das Gepäck aus dem Hotel. Vor uns liegen 393 Kilometer und wir hoffen, am Ende des Tages in der lettischen Hauptstadt Riga zu sein. Wir verlassen das Stadtzentrum von Vilnius in nordöstlicher Richtung. Schön war´s hier, wie immer zu kurz aber für eine Stippvisite gerade ausreichend. Wir fahren durch endlose Kiefernwälder von einem Regionalpark in den nächsten. Diese ganze Region im Osten des Landes ist extrem dünn besiedelt und größere Städte sucht man vergebens. Der Verkehr wird immer weniger und schließlich ist auch die Straße wieder weg. Weiter geht’s auf Schotter und Sand. Eine Pause legten wir am Sartei-See ein. Der befindet sich im gleichnamigen Regionalpark unweit des Grenzgebietes zu Lettland. Eine halbe Stunde später überqueren wir die litauisch-lettische Grenze. Wir befinden uns in der Region Semgallen und sind auf dem Weg nach Jaunjelgava, dem früheren Friedrichstadt. Am frühen Nachmittag erreichen wir Riga. Die Stadt wurde im 12. Jahrundert von deutschen Kaufleuten gegründet und ist nach Lübeck die zweitälteste Stadtgründung an der Ostsee. Geplant nach dem Vorbild Bremens; für das Stadtrecht stand Hamburg Pate. Wir fanden unser Hotel in der Rigaer Altstadt auf Anhieb und erkundeten nun nach dem Auspacken diese wunderschöne Stadt an der Düna (Daugava). Petrikirche, Schwarzhäupterhaus und die Gassen um den Dom sind sehr sehenswert und wir waren schwer beeindruckt.

Auf der Kurischen Nehrung bei Nidden: 86 km nördlich von Königsberg - Hut ab!Das Schwarzhäupterhaus in der lettischen Hauptstadt RigaDonnerstag, 28. Juni: Verrückt – heute ist der 28. Juni und wir sind bereits am Tourentag Nummer 6. Die schöne Zeit rast vorbei und wir fragen uns, wo die vergangenen Tage geblieben sind. Nun heißt es, von Riga Abschied zu nehmen. Wir verlassen diese wunderbare Stadt über die im Jahre 1981 eröffnete Vanschu-Brücke in nordwestlicher Richtung. Am Ende des Tages werden 365 km mehr auf der Uhr und wir mit den Bikes hoffentlich auf der Kurischen Nehrung stehen. Bevor wir uns aber auf den langen Weg zurück nach Litauen machen, wollen wir noch einen Abstecher ins weithin bekannte Seebad Jürmala wagen. Die denkmalgeschützten Holzhäuser zu beiden Seiten der Straße erstrahlen in neuem Glanz und werden von der gut betuchten russischen und internationalen Kundschaft gern gebucht. Schmucke Appartementhäuser ergänzen das historische Ambiente und sogar der russische Zar pflegte einst hier in der Bucht von Riga zu Wasser zu gehen. Rund 30 Kilometer lange Sandstrände – naturbelassen. Nicht ohne Grund gilt Jürmala als Riviera des Nordens. Der Bädertourismus begann vor rund 200 Jahren, als es möglich wurde, mit der Bahn nach Jürmala zu reisen. Heute sind es vor allem Russen, Balten, Skandinavier und Deutsche, die das Gros der Besucher ausmachen. Am liebsten wäre wir hier in Jürmala auch baden gegangen, aber leider uns saß die Zeit ein wenig im Nacken. Na ja, beim nächsten Mal! Ideales Motorradwetter und wenig Verkehr ließen die Herzen höher schlagen. Wir sind unterwegs in der Region Kurland – der nach Livland, Semgallen und Lettgallen vierten Region im Lettlands. Im dünn besiedelten Landesinnern finden wir immer wieder herrliche Pisten vor, die zum Offroadabenteuer einladen – daran kann man sich echt gewöhnen! Wir haben knapp die Hälfte der Tagestour geschafft und überqueren die unscheinbare Grenze zwischen Lettland und Litauen. Unser nächstes Etappenziel ist der Hafen von Kleipeda, zu Deutsch Memel. Von hier aus verkehren die Fähren über das kurische Haff zu unserem Tagesziel Kurische Nehrung - auf Litauisch Neringa. Wie ein Faden zieht sich die fast 100 km lange Halbinsel zwischen Ostsee und Kurischem Haff. Seit dem Ende des 2. Weltkrieges gehört der nördliche Teil zu Litauen, der südliche zu Russland. Nachdem wir mit der Fähre von Memel nach Sandkrug übegesetzt sind, fahren wir zunächst nach Juodkrante, dem früheren Schwarzort. Die zweitgrößte Siedlung auf der Nehrung liegt wie alle anderen Ort direkt am Haff. Juodkrante ist bekannt für seine vielen Villen, teilweise alt, teilweise nachgebaut. Die meisten sind heute Pensionen oder Ferienhäuser. Nach dem Kurzbesuch von Schwarzort stehen für uns die letzten 20 Kilometer bis nach Nidden auf dem Kursbuch. Nida, das frühere Nidden, ist der größte Ort im Nördlichen Teil der Nehrung und liegt nur wenige Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Nida ist heute wie einst das kulturelle und touristische Zentrum der Nehrung. Nach 365 Kilometern erreichen wir Nidden am Nachmittag und freuen uns auf einen Abend am Haff.

 

Tourentag 4: 26.06.2018 Tourentag 5: 27.06.2018 Tourentag 6: 28.06.2018
Augustow (PL) - Vilnius (LT) Vilnius (LT) - Riga (LV) Riga (LV) - Nidden (LT)

 

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