ua karpaten 1ua kiewHeute ist Mittwoch, der 25. Juni. Was für ein herrlicher Ruhetag in der Hohen Tatra liegt hinter uns! Nun wird es Zeit, das nächste große Etappenziel anzusteuern und so langsam in die Gänge zu kommen. Nach dem Ausgleich der angemessenen Hotelrechnung starteten wir gegen 10 Uhr in Tatralomnitz. Heute Abend wollen wir in der Ukraine sein - vor uns liegen 315 abwechslungsreiche Straßenkilometer. Aber nun Augen auf, wir sind noch in der Slowakei und die weißen Aasgeier kreisen bereits über den Verkehrswegen - noch einmal sind wir keine Beute! Wir folgen dem Karpatenbogen, an dessen ostlicher Biegung die Waldkarpaten liegen. Ein paar Kilometer hinter dem slowakischen Ubla befindet sich der gut gesicherte Grenzübergang in die Ukraine; die Erlebnisse bei der Einreise habe ich bereits im ersten Teil des Reiseberichtes geschildert. Nach dem trotzdem fast zweistündigen Formalitätenkarussell sind wir nun endlich in der Ukraine oder besser der West-Ukraine angekommen! Dieser Landesteil gehörte bis zum 1. Weltkrieg zur K.u.K. Doppelmonarchie und nannte sich Galizien. Riesige Wälder, verschlafene Dörfer und alte Städte im kaiserlichen Baustiel prägen, soweit noch vorhanden, die Region zwischen Lemberg (Lviv) und Ungwar (Uschgorod). Heute ist Uschgorod die Hauptstadt des Oblast Transkarpatien, ein wichtiger Verwaltungssitz und zugleich unser Zielort. Nach einer ausgiebigen Runde durch den Uschanski Nationalpark kommen wir mit leichter Verspätung gegen 18 Uhr im Hotel Zolota Gora in Barwinok an. Den Abend verbrachten wir in der Altstadt von Uschgorod bei echt ukrainischem Essen. Danach ging es wieder zurück an den Stadtrand ins Hotel: Absacker und Nachtruhe!

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Donnerstag, 26. Juni: Eine erholsame Nacht und ein wohl sortiertes Frühstück liegen hinter uns. Wir packten die Kräder und machten uns auf den Weg zum Grenzübergang nordwestlich von Uschgorod. Unser Tagesziel für heute nennt sich Altgebirg (Stare Hory) und befindet sich in 330 km Entfernung zwischen den Gebirgszügen der Großen Fatra und der Niederen Tatra. Na dann mal ran an den Speck. Dort angekommen, lacht in Anbetracht unserer komplett eingedreckten Kräder einer der Grenzer und sagt: "Parisch-Dakar". Wir lachen auch, denn er hat ja Recht! Schmutziger sind die Karren bei der Original-Rallye Paris-Dakar auch nicht! Ohne großes Theater erhalten wir von einem anderen gut gelaunten Grenzbeamten die Ausreisestempel in den Pass und werden mit einem "Guten Tag" verabschiedet. Korrekt! Die Einreise ins EU-Mitgliedsland Slowakei war dagegen einfach nur zum wegrennen. Da fragt uns doch so eine Uniformtussi, warum und wieso wir denn überhaupt einreisen wollen. Ähmm, vielleicht weil wir nach Hause wollen? Dämlicher ging es wahrscheinlich nicht und genauso antworteten wir auch. Na egal, auf jeden Fall wussten wir sofort, dass wir wieder in der Slowakei sind. Die Uniformträger dieses Staates sind definitiv kein gutes Aushängeschild für das ansonsten doch sehr interessante Land. Wir schütteln den Kopf, fahren weiter und hinter Kosice wird zum Glück auch die Landschaft wieder interessant. Den südlichen Ausläufern des "Slowakischen Paradies" folgt der Nationalpark "Muránska planina", diesem das "Slowakische Erzgebirge" und zu guter Letzt kommt noch der Nationalpark "Niedere Tatra". Gegen 17 Uhr kommen wir im Hotel "Altenberg" in Altgebirge (Stare Hory) an. Wir sind hungrig und freuen uns auf einen angenehmen Abend sowie das WM-Spiel Deutschland gegen die USA.

sk strbske pleso 2Freitag, 27. Juni: Morgenstund hat Gold im Mund. Jedenfalls besagt das ein altes Sprichwort. Der Inhaber des Hotels Altenberg jedoch hat diesen Spruch zu seinen Gunsten verändert in "Morgenstund hat Geld im Mund"! So kam es uns jedenfalls vor, denn beim Frühstück sollte jede Scheibe Brot, Wurst und Käse sowie jedes Gramm Butter extra berechnet werden! Diese Bestellung für 6 Leute aufzugeben und später abzurechnen, hätte wenigstens zwei Stunden gedauert. Wir haben uns nach langen Diskussionen auf eine Pauschale geeinigt, obwohl Frühstück eigentlich im Ü-Preis inbegriffen war... Na ja, in diese Bude kommen wir garantiert nicht mehr. Ein wenig enttäuscht trollten wir uns vom Hotelhof und begannen eine sehr schöne Tour, die nach 355 km in den Saarer Bergen (CZ) enden sollte. In der Penzion na Devitce in Saar (Region um Neustadt in Mähren bzw. Nove Mesto na Morave) hatten wir viel Spaß und im Dorfgasthof gab es gutes Ceske Pivo. Na dann, willkommen zurück in Tschechien! Die letzten Etappen der Bikertage 2014 findest Du hier.

 

Tourentag 5: 25.06.2014 Tourentag 6: 26.06.2014 Tourentag 7: 27.06.2014
Tatralomnitz - Uschgorod (UA) Uschgorod - Altgebirg (SK) Altgebirg - Saar (CZ)

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